Ein neuer Propst für Nordfriesland (Nord)

Liebe Geschwister im Glauben,

am ersten Januar werde ich mein Amt als Propst des Kirchenkreises Nordfriesland in der nördlichen Propstei antreten. Ich freue mich sehr auf die Gemeinschaft in Jesu Namen mit Ihnen und Euch.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen, die für unsere Kirche aktiv oder an unserer Kirche interessiert sind. Und ich freue mich auf unseren gemeinsamen Dienst an der Verkündigung von Gottes Menschenliebe.

Ich bin 60 Jahre alt und seit 24 Jahren mit Rebecca Lenz, die Pröpstin in unserem Nachbarkirchenkreis Schleswig-Flensburg ist, glücklich verheiratet.

Gemeinsam sind wir dankbar für fünf (Stief)Kinder und zwei Enkelkinder. Ich bin in Kronshagen, einem Vorort von Kiel, aufgewachsen und habe in der dortigen Christusgemeinde meine ersten Schritte im Glauben gemacht. Ich komme aus einer Familie, die keine besondere christliche Prägung hatte.

Als meine Mutter merkte, dass ich als Jugendlicher zum Gottesdienst ging und in der Bibel las, hat sie sich erstmal bei Bekannten erkundigt, ob sie mit mir wohl mal eine Beratungsstelle aufsuchen sollte. Für mich dagegen war (und ist!) die Begegnung mit Gott das Beste, was mir passieren konnte.

Weil Gottes Güte das Selbstbewusstsein stärkt, die Vernunft belebt, gut für die Gesundheit ist und überhaupt liebes- und lebensfähig macht.

Ich habe in Kiel und Heidelberg Theologie studiert, war in Hamburg-Langenhorn Vikar und habe dann 15 Jahre als Pastor gearbeitet – zunächst ein Jahr zuständig für Religionsunterricht an zwei Kieler Gymnasien und dann als Gemeindepastor in den Kieler Stadtteilen Russee-Hasseldieksdamm und Hammer.

Das waren unvergessliche Jahre.

Ich denke an Gottesdienste, in denen eine dichte geistliche Atmosphäre entstanden ist, und ich wusste kaum, wie. Ich denke an Konfirmanden-Unterricht mit Fußballeinlagen, bei denen ich mir die Schulter kaputtgemacht habe. Bewegende Trauerfeiern stehen mir vor Augen, die eine tragfähige und tröstende Grundlage für den Abschied von einem geliebten Menschen geschaffen haben.

Da sind Taufen am Strand, Einschulungsgottesdienste mit einem wunderbaren Gewusel von aufgeregten Kindern, bunten Schultüten und gerührten Eltern, Gemeindefeste, bei denen von der Cafeteria bis zum Schminkstand alles von engagierten Ehrenamtlichen getragen wurde … und … und … und.

Mir ist in diesen Jahren unsere Kirche ans Herz gewachsen. Aber ich habe auch gespürt, dass es Entwicklungen gab und gibt, die zu gravierenden Veränderungen führen. Um besser zu verstehen, was da läuft, habe ich angefangen, auf der landeskirchlichen Ebene zu arbeiten – zuerst als Referent der Kirchenleitung, dann als Leiter des theologischen Dezernats und des Personaldezernats.

Ich habe dabei viel gelernt und auch hier viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt. Und mein Ziel war es, Entscheidungen zu treffen oder auf den Weg zu bringen, die dem kirchlichen Leben in den Gemeinden und Einrichtungen dienen und dem Evangelium möglichst nicht im Weg stehen. Bei alledem bin ich im Herzen Pastor geblieben.

Deshalb ist das Amt als Propst für mich so erfüllend.

Da kommen meine beiden Leidenschaften zusammen – die Leidenschaft für den Dienst der Verkündigung und die Leidenschaft für Leitung und Gestaltung unserer Kirche. Dabei bin ich auf Ihre und Eure Mitarbeit und Begleitung angewiesen.

Ich möchte so schnell wie möglich den Kirchenkreis mit seinen Gemeinden, den Einrichtungen und der Verwaltung kennenlernen. Vor allem möchte ich ins Gespräch mit Ihnen und Euch kommen.

Mir sind Ihre und Eure Geschichten, Fragen und Anregungen wichtig – und auch Kritik.

Weil wir nur gemeinsam dem Gott auf der Spur bleiben, der in Jesus Hand und Fuß bekommen hat. Dem Gott, der in einem meiner Lieblingswitze treffend beschrieben wird:

„Immer wieder schleichen sich die Nachbarskinder in den Pfarrgarten und klauen die Kirschen. Schließlich wird es dem Pastor zu bunt und er befestigt ein Schild am Baumstamm. „Gott sieht alles!“

Am Morgen steht in Kinderkrakelschrift darunter zu lesen: „Stimmt! – aber er verpetzt uns nicht!“

So ist „der Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16, 13) – GOTT SEI DANK.

Viele Grüße und bleiben Sie behütet.

Mathias Lenz

Zur Verabschiedung von Pröpstin Annegret Wegner-Braun (15.12.2024) und zur Einführung von Propst Mathias Lenz (12.01.2024) finden Sie weitere Informationen bei unseren Gottesdiensten

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